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Herrrmann Oberth

Dies ist Hermann Oberth aus Hermanstadt in Siebenbürgen. Er lebte von 1894-1989. Für die Raketentechnik hat dieser Mann unglaublich viel in der geleistet, weshalb man wenigstens seinen Namen kennen sollte.

Oberth

Von seinem Vater, erhielt er als Knabe das Buch eine „Reise zum Mond“ von Jules Verne geschenkt. Bereits nach wenigen Tagen hatte er den Roman verschlungen. Dieses Buch sollte sein späteres Leben beeinflussen: Er wollte nun Raketenforscher werden. Bereits als Gymnasiast begann er, sich ernsthaft mit raumfahrttheoretischen Problemen zu befassen. So bewies er mathematisch, dass kein Mensch die unglaubliche Beschleunigung überleben könnte, mit einer Kanone auf den Mond geschossen zu werden. Eine bemannte Reise ins All wäre nur mit einer Flüssigkeitsrakete möglich, da sie relativ langsam Fahrt aufnimmt. Wegen der fehlenden Anziehungskraft im All, müsste man im Weltraum schwerelos sein. Um für wenige Sekunden das Gefühl der Schwerelosigkeiten zu erleben, sprang er vom Sprungbrett des Freibades in die Tiefe.

Durch seinen Vater wurde früh sein Interesse an medizinischen Prozessen geweckt. Nach Abschluss seiner Schulzeit ging er deshalb an die Maximilian-Universität nach München, um Medizin zu studieren. Zusätzlich belegte er allerdings auch Vorlesungen an der Technischen Hochschule. Als 1914 der erste Weltkrieg ausbrach, wurde er als Sanitätsfeldwebel an die Ostfront abkommandiert, wo er verwundet wurde. Nach seiner Genesung kam er an das Feldlazarett nach Schäßburg. Als der Krieg endlich vorbei war, setzte er im Herbst 1918 wieder sein unterbrochenes Studium in München fort. Als er wegen einer schweren Erkrankung längere Zeit das Bett hüten musste, wurde im klar, dass die Medizin nicht seinem eigentlichen Interesse entsprach. Er brach sein Studium in München ab und begann ein Studium der Physik an der Technischen Universität in Klausenburg, Rumänien, dass er in München, Göttingen und Heidelberg fortsetzte. In Heidelberg verfasste er eine Dissertation mit dem merkwürdigen Titel „ Die Rakete zu den Planetenräumen“, in der er sich mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Raumfahrt beschäftigte. Die Heidelberger Universität lehnte jedoch seine Doktorarbeit ab. Damit er die Arbeit nicht umsonst geschrieben hatte, reichte er sein Manuskript in Klausenburg als Diplomarbeit ein und bestand 1923 das Staatsexamen. Als er seine Arbeit dem Wissenschaftsverlag Oldenbourg zur Veröffentlichung anbot, erklärte sich der Verlag nur unter der Bedingung bereit das Buch zu veröffentlichen, wenn Oberth bereit wäre, die Druckkosten zu tragen. In seinem Buch stellte er auch ein von ihm erdachtes Ionentriebwerk dar. Als 1923 sein Buch erschien, war es sofort ungeheuer erfolgreich. Als der 12jährige Wernher von Braun dieses Buch Oberths las, war er von dem Gedanken fasziniert, einen Menschen mit einer Rakete zum Mond zu schicken.

© 2011 Alexander von Behaim-Schwartzbach