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Das Weihnachtsdatum und der Stern von Bethlehem
Wer an Weihnachten denkt, dem fällt sofort die Krippe und der Weihnachtsstern ein. Doch wenn die Astronomen Recht haben sollten, so stimmt dieses Datum überhaupt nicht. Jusus wurde mit Sicherheit nicht an diesem Tag geboren. Astronomen und Historiker haben handfeste Argumente, dass Jesus vermutlich schon im Jahre 7 vor unserer Zeitrechnung geboren wurde. Der 25.12. - der erste Weihnachtsfeiertag - ist tatsächlich ein politisches Datum. Die Ur-Christen feierten noch kein Weihnachtsfest, ganz im Gegensatz zum Osterfest, das auf das jüdische Passahfest fällt. Nach biblischem Zeugnis wurde Jesus am Freitag vor dem ersten Frühlingsmond gekreuzigt. Dieses Datum lässt sich nachrechnen. Mit Weihnachten verhielt es sich also völlig anders. Der Schurke im biblischen Drama, Herodes, war im angenommenen Geburtsjahr bereits vier Jahre tot. Er starb schon im März des Jahres 4 v.Chr. Aber im Matthäus Evangelium steht klar und deutlich: "Als Jesus zur Zeit Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war...". Woher stammt nun eigentlich dieses Datum?
Weihnachten wurde von dem gelehrten Mönch Dionysis Exiguus auf den 25. Dezember festgelegt. Für dieses Datum hatte er, wie wir wissen, gute Gründe. An diesem Tag feierten die heidnischen Römer das Sol invictus, das Fest von der Unbesiegbarkeit der Sonne. Auch hatten römische Legionäre aus Asien den Götzen Mithras mitgebracht. Ihm war 25. Dezember geweiht. Auch die Goten feierten ihr Wintersonnenwendfest. Just an diesem Tag beginnen die Tage wieder länger zu werden. Dieses Datum für Weihnachten wurde deshalb von Papst Liberius als günstig befunden und auf diesen Tag festgelegt. Somit konnten gleich drei Heidenfêten christianisiert werden.
Doch die Sache mit dem Stern "Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland..." (Matthäusevangelium 2,2) ist noch nicht besprochen. Große Männer, wie z.B. Kepler, Newton und Halley, haben sich intensiv mit der Weihnachtsstern-Frage beschäftigt. Johannes Kepler vermutete eine Dreierkonjunktion (die Himmelskörper stehen dicht beieinander) von Planeten am Himmel. Seiner Vermutung nach kamen Jupiter, Saturn und Regulus sich am Himmel so nahe, dass sie sich fast berührten und zu einem Stern zu verschmelzen schienen. Solche Konjunktionen sind höchst seltene Ereignisse. Die nächste wird sich erst wieder im Jahre 2238 ereignen. Allerdings hat es nach Keplers Berechnungen bereits im Jahre 7 v.Chr. eine Konjunktion gegeben. Auf einer Babylonischen Tontafel im Britischen Museum wird so ein Ereignis beschrieben. Es wurde von Archäologen auf das Jahr 7 v.Chr. datiert.
2010 © Alexander von Behaim-Schwartzbach