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Punkt, Punkt, Komma, Strich....
Dieser Lausbub, der uns da so vergnügt anlacht, stammt aus einer chaotischen Zeit in der Entwicklungsgeschichte des Mars. Der Kreis, den sein Gesicht bildet, ist ein riesiger Einschlagkrater rater mit einem Durchmesser von 215 km. Er wurde von einem Asteroiden in die Marsoberfläche geschlagen, der mindestens einen Durchmesser von 10 km hatte. Das rechte Auge und der fröhliche Mund sind stehen gebliebene Zentralberge, die von der dünnen Marsatmosphäre noch nicht abgetragen wurde. Das linke Auge wurde von einem kleinen Asteroiden in das Gesicht gestanzt. (Bild: NASA)
Erinnern wir uns an die Tatsache, dass alle Planeten in unserem Sonnensystem zur gleichen Zeit entstanden - einschließlich der Sonne. Diese Frühzeit der Planeten nennen wir "das Hadaikum". Auf alle diese Protoplaneten prasselte vor 4,6 - 4.0 Mrd. Jahren ein dichter Schauer von Asteroiden. Das war die unverbrauchte Urmaterie, die noch im Weltraum schwebte. Die meisten Krater, die wir auf dem Mond sehen, stammen übrigens noch aus dieser Zeit.
Die südlichen Marshalbkugel unterscheidet sich stark von der Nordhalbkugel. Die Nordhalbkugel ist flach. Hier befinden sich große Ebenen, die durch Lava entstanden sind. Die Südhalbkugel dagegen ist sehr gebirgig. Die höchsten Vulkanberge im gesamten Sonnensystem liegen hier. Es sind der gigantische Riesenvulkan, der Olympus Mons der unvorstellbare 27 km hoch ist und dessen Basis einen Durchmesser von 600 km umfasst und die drei Riesenvulkane der Tharsis Montes, von denen jeder über 20 km hoch ist. Weshalb konnten die Vulkanberge auf dem Mars so hoch werden? Anders wie auf der Erde gibt es keine Plattentektonik. Vulkanische Hot Spots haben sich wie Schweißbrenner durch den Gesteinsmantel geglüht. Über Jahrmillionen wurde hier Lava ausgeworfen, die zu einer gewaltigen Höhe anwuchs. Da die Atmosphäre für eine Erosion zu dünn war, wuchsen die Vulkane ins Gigantische. Auf dem Mars gibt es jedoch auch Vulkanberge, die nicht so hoch wurden. Da sie stark erodiert sind, müssen auf dem Mars früher die exogenen Kräfte (Wind und Wasser) sehr stark gewesen sein.
Wissen kompakt
Das Hadaikum auf dem Mars
- Als die Planeten vor 4,6 Milliarden Jahren entstanden, sammelten sie das Material der Urwolke wie Staubsauger.
- Diesen Vorgang nennt man Akkretion, die Entwicklungsperiode das "Hadaikum" in Anlehnung an die griechische Unterwelt "der Hades".
- In dieser Zeit prasselten unvorstellbar große Mengen von Asteroiden auf die Planeten. Das war unverbrauchtes Baumaterial.
- Durch das heftige Bombardement heizte sich der Planet auf, wodurch das Wasser flüssig war.
- Man nimmt heute an, dass es auf dem Mars viel Wasser gab, wodurch weite Landflächen von Meeren bedeckt waren.
Atmosphäre des Mars
- Da der Mars eine zu geringe Größe, d.h. zu geringe Masse hatte, um seine Atmosphäre festzuhalten, diffundierte (entwich) sie im Laufe von Millionen Jahre in den Weltraum.
- Die fehlende Atmosphäre wurde immer wieder durch starke vulkanische Aktivität ersetzt.
- Die Erosionsspuren ganzer Flusssysteme lassen vermuten, dass der Mars früher über viele Jahre ein wasserreicher Planet gewesen sein muss.
- Als auf dem Mars die aktiven Vulkane langsam erloschen, wurde auch die Marsatmosphäre immer dünner. Dadurch sank der atmosphärische Luftdruck.
- Der Mars besitzt kein Magnetfeld, so dass der energiereiche Sonnenwind ungehindert auf seine Atmosphäre einwirken kann und auf diese Weise möglicherweise für den Verlust der Atmosphäre gesorgt hat. Der Sonnenwind "verblies" die Marsatmosphäre.
- Durch den fehlenden Luftdruck fing das Wasser schon bei Zimmertemperatur zu kochen an - und es begann zu verdunsten.
- Inzwischen hat unser Nachbarplanet seine Gashülle fast komplett verloren.
- Gegenwärtig beträgt der Oberflächendruck nur noch 0,006 Bar (=0,6 kPa), das ist weniger als ein Hundertstel des Luftdrucks auf der Erde.
2010 © Alexander von Behaim-Schwartzbach