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Herrmann Oberths Weg zur Raumfahrt
Hermann Oberths Weg zu Raumfahrt Nach dem er das Staatsexamen bestanden hatte, wurde nahm Oberth eine Stelle als Gymnasiallehrer in einer Kleinstadt in Siebenbürgen an. Neben seiner Arbeit als Lehrer beschäftigte er sich weiter mit Raketen und beschrieb bereits nahezu alle wesentlichen Elemente zum Bau von mit Flüssigtreibstoff angetriebenen Groß- und Mehrstufenraketen. Hermann Oberth erkannte das Rückstoßprinzip als einzig tauglichen Antrieb für Raketen. Auch fand er, unabhängig von Ziolkowski, die Raketengrundgleichung und das Prinzip einer Mehrstufenrakete. Auch entwickelte er bereits eine Raumstation, die sich um ihre eigene Achse drehte, um so ein künstliches Schwerefeld zu erzeugen. Da Hermann Oberth sich kenntnisreich für Medizin interessierte, begründete er die Raummedizin. Mittlerweile war der Name Oberth überall auf der Erde ein Synonym für die Raumfahrt.
Als der Regisseur Fritz Lang 1928 den Stummfilm „Frau im Mond“ drehte, verpflichtete er Hermann Oberth als wissenschaftlichen Berater, um den Film möglich realistisch . Zu Werbezwecken sollte eine echte Rakete gestartet werden. Oberth begann auf dem Ufa-Gelände in Neubabelsberg mit seinen Experimenten. Für den Film baute er eine zwei Meter lange Rakete, die mit 16 Litern flüssigem Treibstoff etwa 40 Kilometer hoch fliegen sollte. Als er die fertige Rakete betankte, explodierte sie und verletze Oberth schwer. Da Oberth seine Verletzungen auskurieren musste, reichte ihm die Zeit für den Bau einer neuen Rakete nicht, weshalb die Filmpremiere ohne Raketenstart stattfand. Der Film wurde trotzdem ein Erfolg.
Kegeldüse
Beim Zusammenbau seiner ersten Rakete gelang ihm die Erfindung der Kegeldüse. Diese Erfindung, machte den Flug einer Flüssigkeitsrakete erst möglich. In Fachkreisen war der inzwischen habilitierte (Professor) Hermann Oberth längst bekannt. 1938 gelang es der „Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt“ Obert vertraglich an sich zu binden und er hielt Vorlesungen an den Technischen Hochschulen in Wien und Dresden. Als er bemerkte, dass die Deutschen sich mehr für Kriegsraketen interessierten, war es für ihn zu spät, auszusteigen.
Dem Deutschen Kriegsministerium war wichtig, Oberth unter allen Umständen unter Kontrolle wissen, um zu verhindern, dass er für die Gegenseite arbeiten könnte. Unter Androhung, ihn ins KZ zu sperren, wurde er gezwungen, die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen. 1941 wurde er nach Peenemünde versetzt, wo er zusammen mit Wernher von Braun die V2 entwickeln sollte. Dr. von Braun war ihm schon von früher bekannt, da er ihm beim Bau eines Raketenmotors assistiert hatte. Unter seiner Leitung bauten die Deutschen auf Usedom die ersten flugfähigen Großraketen, die V2.
© 2011 Alexander von Behaim-Schwartzbach