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Die Trias

Die Trias (Dreiheit) ist ein Sammelbegriff für drei Gesteinsformationen: Bundsandstein, Muschelkalk und Keuper. Jetzt sind wir geologisch auf dem Dinkelberg angekommen, denn im Trias entstanden die Sedimente unserer Heimat. Bei einem längerem Spaziergang finden wir alle drei Formationen der Trias. Am Salzert befinden sich Lettenkohlereste (Keuper). In Südwestdeutschland ist er eine echte Rarität. Nur um Stuttgart kommt der Keuper in landschaftsbildender Mächtigkeit vor, z.B. der Welzheimer Wald oder der Leonberger Wald. Der Name Keuper stammt aus dem fränkischen 'Kipper oder Keiper', ein Wort für zerfallendes Gestein. Die Mergelschichten des Keuper sind ein ungeliebter Untergrund, da sie sich als Baugrund nicht eignen. Die in den Sandsteinschichten eingebetteten schmierigen Mergel lassen einen Hang leicht abrutschen, wodurch die darauf gebauten Häuser mit in die Tiefe gerissen werden. Nur Wälder wachsen auf Keuperboden, weshalb die Keuperflächen leicht auszumachen sind, denn hier steht nur Nadelwald. Einen Hang, der ins Rutschen geraten ist, erkennt man am Hakenwuchs der Bäume. Ihr Holz taugt nur noch für den Ofen. Keuperbauern sind Hungerleider.

Neue Lebensformen bevölkern die Erde

Unter dem Keuper liegt der fruchtbare Muschelkalk. Er ist ein Glücksfall für das Land, denn hier sind die Bauern wohlhabend. Dieses Gestein wurde durch die Ablagerung des Muschelkalkmeeres gebildet. Das war ein Randmeer der mächtigen Tethys. Aus seinen Ablagerungen bestehen die Hochgebirgsketten, die von den Pyrenäen über die Alpen bis zum Himalaja reichen. Daran kann man die einstige Größe dieses Urmeeres erkennen. In dieser Gesteinsformation finden sich auch die meisten Fossilien. Nach einem katastrophalen Aussterbeereignis am Ende des Perm hat sich das Leben wieder erholt und viele neue Arten hervorgebracht.

Lurch

Unter dem Muschelkalk liegt das unfruchtbare Röt das man auch Plattensandstein nennt. Diese Gesteinsformation bietet zwar einen soliden Baugrund, doch die darauf gründende Erde ist für den Garten ungeeignet. Im Trias entstand eine neue Pflanzengruppe. Bisher waren alle Pflanzen Nacktsamer (Koniferen, Ginkgos). Jetzt entwickelten sich die Bedecktsamer (Angiospermen). Im Trias bestand die Erdoberfläche aus einem Megakontinent namens Pangäa, der im Westen von dem Urmeer Panthalassa und im Osten vom Tethysmeer umschlossen wurde. Pangäa brach damals langsam auseinander. Dabei bildeten sich die Norderde LAURASIA und die Süderde GONDWANA, auf dem auch Süddeutschland lag. Norddeutschland lag auf dem Nordkontinent Laurasia. Während der Trias herrschte bei uns ein tropisches Klima, was die vielen versteinerten Fossilien (Muschelkalk) verraten. Parallel zu den ersten Dinosauriern entwickelten sich auch vier weitere Tiergruppen, deren Nachfahren bis heute die Erde bevölkern. Neben Fröschen, Schildkröten und Krokodilen waren dies vor allem die Säugetiere. Noch kein und nach heutigen Maßstäben primitiv, hatten diese neuen Lebensformen jedoch gegen die Übermacht der erfolgreichen und perfekt an die damalige Umwelt angepassten Dinosaurier keine Chance.

  • Bild 1:  © Naturkundemuseum Oslo
  • Bild 2:  Mastodonsaurus, Ernst Probst, Deutschland in der Urzeit. S. 128f

 

Wissen kompakt

  • Die Trias (Dreiheit) ist ein Sammelbegriff für drei Gesteinsformationen: Bundsandstein, Muschelkalk und Keuper
  • Die geologische Formation hat ihren Namen nach ihrer Ausbildung in Deutschland. Auf dem Dinkelberg finden wir alle drei Gesteinsformationen. Auf dem Salzert finden wir alle drei Triasformationen Keuper (Lettenkohlereste auf dem Salzert), Muschelkalk, Buntsandstein
  • Keuper: Er besteht aus gipshaltigen Mergeln und Sandsteinen. Der Name entstand vermutlich aus dem fränkischen Kipper, das ist wegzukippender Abraum. Nur um Stuttgart kommt der Keuper in landschaftsbildender Mächtigkeit vor, z.B. der Welzheimer Wald.
  • Der Keuper ist ein ungeliebter Untergrund, da er sich als Baugrund nicht eignet. Die in Sandsteinschichten eingebetteten schmierigen Mergel lassen einen Hang leicht abrutschen, wodurch die darauf gebauten Häuser mit in die Tiefe gerissen werden.
  • Während der Keuperzeit lag das Land die meiste Zeit über dem Meeresspiegel.In der Nähe von Trossingen fand man einen ganzen Saurierfriedhof aus dem Keuper.Im Keuper war das Klima war trocken und warm.
  • Muschelkalk: In der Muschelkalkzeit senkte sich das Germanische Becken. Deutschland wurde viele Millionen Jahre lang vom Muschelkalkmeer überflutet. Der Obere Muschelkalk, der Hauptmuschelkalk, ist als Baumaterial sehr geschätzt.
  • Bundsandstein: Zu Beginn der Triaszeit senkte sich das Germanische Becken wieder Die Flüsse transportierten viel Erosionsmaterial und lagerten es im Germanischen Becken ab. Der Eintrag von Erosionsmaterial war sehr unterschiedlich. Bei Waldshut beträgt die Mächtigkeit des Bundsandsteins nur zehn Meter. Bei Wertheim am Spessartrand erreicht die Ablagerung 600 Meter.

© 2010 Alexander von Behaim-Schwartzbach