Archiv

Woher kommt das Wasser?

Eine Binsenweisheit zuerst: Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Fast drei Viertel der Erdoberfläche wird von den Ozeanen eingenommen. Eine nicht unerhebliche Menge ist an den Polen in Form von Eis gespeichert. Ist es also purer Zufall, dass es auf der Erde so viel Wasser gibt? Woher stammt nun unser Wasser? Ist es eine Mitgift, die die Erde schon bei ihrer Geburt mitbekommen hat, oder ist es ein Geschenk aus dem Kosmos? - Es ist beides.

Wasser

Tief im Erdinneren, im Äußeren Mantel der Erde, befindet sich noch sehr viel mehr Wasser. Bei jedem Vulkanausbruch wird Wasser gleichsam aus dem Erdinneren ausgeschwitzt. Wir kennen die Bilder von feuerspeienden Vulkanen. Ihr Kennzeichen ist eine riesige Dampfwolke, die viele Kilometer in den Himmel reicht. Doch die meisten Vulkane befinden sich am Boden der Ozeane. Aus ihnen strömt sehr viel Wasser. Aus den Vulkanen kommt allerdings nicht genügend Wasser. Es muss also noch eine andere Quelle geben.

1814 entdeckte der Physiker und Glastechniker Joseph von Fraunhofer, dass man Licht in seine Bestandteile zerlegen kann. Er entdeckte, dass das Farbspektrum von schwarzen Linien unterteilt ist. Dieses Jahr gilt als das Jahr der Entdeckung der Spektralanalyse. Mit dieser Technik konnte man die chemische Zusammensetzung der Materie im Weltall genau bestimmen. 30 Jahre nach Fraunhofer Tod interpretierten die beiden Physiker Robert Bunsen und Gustav Kirchhoff die Spektrallinien richtig und man fand dort was am wenigsten vermutet hätte: Wasser.

Amerikanische Wissenschaftler wurden lange von scheinbaren Bildfehlern auf ihren Weltraumfotos von der Erde irritiert. Auf ihnen waren viele schwarze Punkte, die sie sich nicht erklären konnten. Im Frühjahr 1986 veröffentlichte Louis Frank seine Daten samt einer Erklärung des Phänomens in der Fachzeitschrift Geophysical Research Letters: Die Erde wird, so folgerte Frank aus seinen Beobachtungen, beständig von kosmischen Schneebällen bombardiert, kleinen Minikometen, jeder von ihnen rund 40 Tonnen schwer - und zwar in ungeheurer Zahl: 30 000 jeden Tag, das sind 438 000 000 Tonnen (sic!) pro Jahr!" Es regnet buchstäblich aus dem Kosmos! Man war ratlos über diese Entdeckung.

Die Gegner dieser Theorie haben aber sehr starke Argumente. Wenn auf die Erde Minikometen in so ungeheuren Mengen herabregnen - so eines der Hauptargumente der Kritiker -, dann muss auch der Mond ständig von diesen Objekten getroffen werden. Warum also registrieren die sich auf dem Mond befindlichen Seismographen keine derartigen Einschläge? Wenn ein Komet in die Erde einschlägt (Tunguska/Sibirien), so erhält die Erde ständig neues kosmisches Material. Diese Einsicht ist doch viel wichtiger: Wir stehen in einem Materieaustausch mit dem Kosmos. Wir sind sozusagen ein Teil des Ganzen, ein Teil des Kosmos.

Wissen kompakt

  • Die Erde ist ein Wasserplanet :Drei Viertel der Erdoberfläche werden von Meeren bedeckt. Die Erde ist der einzige Himmelskörper in unserem Sonnensystem, der über flüssiges Wasser, die Grundbedingung von Leben, verfügt.
  • Das Meer reguliert auch das Klima auf der Erde. Pro Jahr verdampfen aus ihm 330.000 km3 Wasser. Es fällt in Form von Regen und Schnee wieder auf die Oberfläche. 125.000 km3 Wasser befinden sich in Flüssen und Seen.
  • Wasser ist eine Mitgift, die die Erde schon bei ihrer Geburt mitbekommen hat. Die meisten Vulkane befinden sich aber im Meer und sie geben direkt Wasser ins Meer ab.
  • Mit Hilfe der Spektralanalyse erkannte man, dass sich im Weltall auch große Mengen an Wasser befindet. Kometen bestehen großen Teils aus Eis und transportieren das Wasser. Wasser gelangte vermutlich auch durch Minikometen aus dem All zu uns. Da mit Kometen gewiss schon Wasser auf die Erde gelangte, können wir gewiss sein, das sich die Erde in einem Materieaustausch mit dem Universum befindet.
  • Newton entdeckte das Spektrum: Wenn Licht durch ein Prisma scheint, entsteht ein Farbmuster. Das Licht wird in seine Regenbogenfarben (Wellenlängen) zerlegt. Die einzelnen Farben entstehen dadurch, weil es durch die Prismenform infolge der Lichtbrechung aufgefächert wird. Rot durchläuft den kürzesten Weg im Prismenkörper, während violett die längste Strecke zurücklegen muss.
  • 1814 entdeckte der Physiker und Glastechniker Joseph von Fraunhofer wieder, dass man Licht in seine Bestandteile zerlegen kann. Er entdeckte, dass das weiße Sonnenlicht nach der Aufteilung in seine Spektralfarben mit Hilfe eines Prismas dunkle Linien ausweist. 30 Jahre nach Fraunhofers Tod interpretierten die beiden Physiker Robert Bunsen und Gustav Kirchhoff die Spektrallinien richtig. Um Joseph von Fraunhofer zu ehren, nannten sie es nach ihrem Entdecker - Fraunhofer Linien

© 2010 Alexander von Behaim-Schwartzbach